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Jahres-Rückblick 2019

Jahres-Rück-Blick 2019

Time for change
2019 war ein abenteuerliches Jahr, voller Herausforderungen, Erfolgen und Highlights, aber auch mit (vermeintlichen) Rückschlägen. Rückschläge, welche mich letztendlich vorwärts gebracht haben und richtungsweisend waren.

Von vorn
2020 werde ich pensioniert. Da will schon gründlich überlegt sein, wie ich die nächsten Jahre beruflich gestalten möchte. Klar war, dass ich nicht in dem Mass wie bis anhin weiter arbeiten möchte, aber WAS ich möchte, das wusste ich nicht. Offensichtlich habe ich diese Frage erfolgreich vor mir her geschoben, ich wollte nicht verbindlich werden. Nun war ich gezwungen zu planen, zu strukturieren und verbindlich zu werden. Dies bedeutet auch, etwas zu riskieren. Wie heisst es doch: Leben ist lebensgefährlich. Ob Veränderungen sich als richtig erweisen, zeigt erst die Zukunft. Etwas zu verändern bedeutet Altes loszulassen. Es bedeutet sich selbst zu verändern, zu hinterfragen, zu zweifeln, um letztendlich aus den gemachten Erfahrungen zu lernen und daran zu wachsen.

Ich bin in der glücklichen Ausgangslage, nicht Zeit in den Aufbau einer Praxis investieren zu müssen, sondern zu erhalten, was seit Jahren erfolgreich ist. Das heisst nicht, dass ich mich zurück lehne. Vielmehr bedeutet es, zu optimieren und neue Prioritäten zu setzen.

Beruflich

Neuer Webseiten-Auftritt: Claim, eine über-mich-Seite und Blog
Auf Facebook bin ich zufällig auf Judith Sympatexter Peters gestossen, da war Folgendes zu lesen: Eine vermeintlich einfache Frage: "Was macht dich besonders?" Die Antworten auf diese Frage sind die Grundlage für die Claim-Entwicklung.“ Das hat mich interessiert und ich habe mich angemeldet. Die Entwicklung des Claims mit den vielen kreativen Inputs von Judith hat Spass gemacht.

Es hat mich gepackt: ich wollte mehr… So wagte ich mich als Nächstes an meine Webseite. Für mich war das mehr als texten und gestalten, es war Reflexion. Viele Stunden Arbeit, texten, fotografieren, verwerfen und wieder von vorn beginnen. Ich war aufgefordert, mir viele Gedanken über mich, mein Business, mein Anliegen und meine Angebote zu machen.
Seit dem Sommer gibt es nun Dank Anleitung und Unterstützung von Judith Sympatexer Peters eine völlig überarbeitete über- mich-Seite, eine neue Startseite, eigentlich eine neue Webseite.

Ich wollte noch mehr: Das nächste war dann das Iron-Blogging. Das bedeutet,  sechs Monate lang, jede Woche einen Blogartikel über verschiedenste Themen zu schreiben.
DAS war (ist es noch immer) DIE Herausforderung für mich. Fachartikel zu schreiben, fällt mir leicht, während das freie Schreiben mir nicht so einfach von der Hand fliesst. ... aber allmählich werde ich lockerer...
Bezeichnend ist ja, dass mein erster Blogartikel sich um das Thema Perfektionsmus handelt. Ich glaube, ich muss nicht mehr dazu sagen.


Die Kursänderungen haben sich gelohnt
Dies im wahrsten Sinn des Wortes. Bereits 2018 habe ich mich entschieden, mich mehr auf meine Ausbildungsangebote in Hypnose, Reinkarnationstherapie und Trauma-Therapie zu konzentrieren. Und bereits 2018 habe ich mit dem kompletten Überarbeiten der Ausbildungs-Unterlagen begonnen. TeilnehmerInnen meiner Seminare und Ausbildungen haben mich auf die Idee gebracht. Sie sagten nämlich, dass die vielen Fallbeispiele – nebst dem vielen praktischen üben – sehr hilfreich sind. Hilfreich, weil sie Therapieprozesse nachvollziehbar machen. So entstand die Idee, ein Hypnose-Manual abzugeben. Dieses ist mit 480 Seiten viel umfangreicher, als die bisherigen Ausbildungsunterlagen, und ist in vier Bücher aufgegliedert. Diese sind wiederum aufgebaut in Einführung, Hypnosystemik, Hypnoanalyse und Specials. Diese Überarbeitung dauerte auch 2019 noch an und wurde dann im Frühling fertig.

Die Unterrichtssequenzen kann ich dank kleinen Gruppengrössen sehr individuell gestalten. Es ist selbstredend, dass ich den Ausbildungsinhalt, so wie ich diesen ausgeschrieben habe, einhalte. Je nach dem aber, wo die Gruppe gerade steht, kann ich viel flexibler auf die Bedürfnisse der TeilnehmerInnen eingehen. Dies ermöglicht hohen Lernerfolg, Spass und Leichtigkeit beim Lernen und üben. Die Feedbacks der TeilnehmerInnen waren dementsprechend echt begeistert.

 

Meine ersten eigenen Ausbildungsbücher sind gut angekommen
Neu war auch, dass ich die Unterlagen nicht mehr in Bundesordnern abgebe, sondern sie als Lehrbücher habe drucken lassen. Sie sind viel handlicher – und sehen erst noch sehr viel schöner aus. Ich war so aufgeregt und konnte es kaum erwarten, die ersten eigenen Bücher in den Händen zu halten. Es war für mich ein unglaublicher Moment, ich kann es noch immer kaum fassen. Was aber wichtiger ist: die TeilnehmerInnen sind vom ausführlichen Inhalt und von der Aufmachung begeistert.


Mit angezogener Handbremse
Wir waren anfangs Januar ein paar Tage zum Winterwandern im Tirol. Praktisch war es dann aber so, dass wir uns wegen grösster Lawinengefahr nur noch im Dorf bewegen durften. Bisschen spazieren, mehr ging nicht.


Und genau so fühlte ich mich mit dem Erarbeiten der neuen Unterlagen für das Burnout-Seminar und die Kinderhypnose: blockiert und eingeschränkt. Rien ne va plus. Die Ideen waren da, aber wie ich auch versuchte, diese umzusetzen, ich war nicht zufrieden. Vielleicht stand mir wieder einmal mein Perfektionismus im Weg. Ich bin ein dynamischer Mensch, und wenn ich etwas im Kopf habe, möchte ich es umsetzen. Dazu habe ich auch genügend Disziplin, aber Disziplin allein reicht nicht.

Eine Stärke von mir ist, dass ich mit Dingen „schwanger“ gehen, sie entstehen lassen und Ideen weiter entwickeln kann. Meistens, aber nicht dieses Mal. Ich hatte enormen Zeitdruck. Aber ich bin ja selber schuld, ich könnte es mir anders einteilen...

Da tauchen schon Selbstzweifel auf, und zwischendurch ertappte ich mich auch wieder mit dem Gedanken, ganz aufzuhören. Schliesslich werde ich 2020 pensioniert, also weswegen soll ich mich jetzt stressen. Da gibt es aber den anderen Teil, der sagte: „lass es entstehen, übe dich in Geduld, es wird schon kommen…“. Manchmal hätte ich die Wände hochgehen können… aber sie kam, DIE zündende Idee… diese sei jedoch hier nicht verraten.

Meine Tendenz ist, zu viel auf einmal zu wollen und mich dabei zu verausgaben. Da sind ja nicht nur die Projekte in der Praxis, da sind auch Projekte für furaha (gemeinnützige Organisation in Tansania) geplant. Gute Ideen brauchen Zeit, und es braucht noch mehr Zeit diese umzusetzen. Zeit, die ich nicht hatte.


Less stress – und dennoch success. Geht das?
Ich habe wirklich viel erreicht. Eigentlich. Und dennoch stresse ich mich. Dabei kann ich auf gute und bewährte Unterlagen zurückgreifen, da ich diese auch ständig überarbeitet hatte. Ob das neue Konzept jetzt etwas früher oder später kommt, ich könnte es langsamer angehen. Theoretisch. Denn die Praxis läuft seit vielen Jahren sehr gut, die Ausbildungen und Seminare auch. Die Kombination von

  • Impact-Technik
  • aktiver Imagination nach C.G. Jung
  • Trauma-Therapie
  • Ego state
  • und Hypnose

bewährt sich, findet Anklang, ist einzigartig. 30 Jahre Berufserfahrung fliessen in den Unterricht mit ein, was diesen bereichert.

Sicher, ich freue mich über ausgebuchte Kurse und Seminare. Aber viel mehr freut mich, dass immer mehr Psychologen und Psychotherapeuten von der Reinkarnationstherapie, wie ich sie anbiete, fasziniert sind. Mehr noch: die Effektivität und die kreativen Möglichkeiten dieser imaginativen Methode überzeugt sie, was dazu führt, dass sie Klienten zu mir schicken. So kann ich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Ärzten und Psychologen zurückblicken, was mich riesig freut.

So dürfte ich es mir wirklich etwas leichter machen. Wenigstens ein bisschen. In mir scheint immer noch eine innere Instanz aktiv zu sein, welche es mir nicht erlaubt, dass „es“ auch mal leichter gehen darf, dass ich nicht immer so viel arbeiten muss.

Es ist fast paradox: ich halte Burnout-Seminare, spreche über Stressmanagement, Ressourcen etc. Und was mache ich? Hau ordentlich über die Stränge, und zwar so, dass ich im Herbst wirklich ausgelaugt war. Und zwar so richtig. Da muss ich wahrscheinlich noch ein bisschen üben. Da läge Verbesserungpotenzial drin.

 

Es läuft von allein
Ganz im Gegensatz zum Erstellen von neuen Unterlagen und Konzepten liefen die Seminare und Ausbildungen wie von allein, sie waren alle ausgebucht, ohne aktive Werbung. So konnte ich die Hypnose-Ausbildung dreimal durchführen, und die Ausbildung in Reinkarnationstherapie zweimal, obwohl jede Ausbildung nur einmal geplant war. Dies ist in der heutigen Zeit ein Geschenk, denn die Konkurrenz ist gross. Offensichtlich bewährt sich das (für die TeilnehmerInnen zugegebenermassen anspruchsvolle) Ausbildungs- Konzept, nur mit kleinen Gruppen zu arbeiten.

 

Die Klassen waren unglaublich: aufgeschlossen, interessiert, aktiv und engagiert. Da laufe ich zur  Höchstform auf und bin kaum zu bremsen.

 

Zusätzlicher Ausbildungsort
Was mich besonders freut, ist, dass ich neu auch in Thun Ausbildungen durchführen kann, dies dank dem Engagement von Cécile. Wir haben uns vor einem Jahr kennengelernt, und wir waren uns gleich sympathisch. Dieses Jahr hat sie mich eingeladen, in Thun in ihrer Schule auch Hypnose anzubieten. Sie hat alles so toll organisiert, ich musste mich um gar nichts kümmern, sondern„nur“ unterrichten. Früher habe ich auch an anderen Instituten unterrichtet, mich aber nie wirklich wohl gefühlt. Ganz anders mit und bei Cécile. So macht mir unterrichten grossen Spass.
Für 2020 sind weitere Ausbildungen in Reinkarnationstherapie in Thun geplant.


Gemeinsam weiter gehen
Die letzten zwanzig Jahre habe ich die Ausbildungen und Seminare immer alleine durchgeführt. Es war oft eine Gratwanderung, denn was tue ich, wenn ich krank werde und niemand da ist, um für mich einzuspringen? Es ist einige Male vorgekommen, dass ich nur mit Medikamenten die Lektionen durchführen konnte. Zum anderen hätte ich es immer für die TeilnehmerInnen eine Bereicherung gefunden, wenn noch ein anderer Dozent unterrichtet. Denn dieser kann auf einen anderen Erfahrungshintergrund zugreifen als ich. Das würde die Ausbildungen unglaublich bereichern.

Für die Ausbildung in Reinkarnationstherapie habe ich sie gefunden: Valérie. Unsere Zusammenarbeit gestaltet sich sehr harmonisch und ich habe in ihr eine sehr kompetente Dozentin gefunden. Die TeilnehmerInnen sind begeistert, und ich auch. Sie entlastet mich und bereichert die Ausbildungen.

Gemeinsam werden wir die Ausbildung weiter entwickeln und immer auf dem neuesten Stand halten.
Ein lange gehegter Traum ist in Erfüllung gegangen.


Gewinn ist nicht gleich Gewinn
Alles in allem: Dieses Jahr war beruflich ein bombastisches Jahr. Die Gründe für die Steigerung war das Festlegen meines Hauptfokus auf Hypnose, Reinkarnationstherapie und Trauma-Therapie. In die Ausbildungen habe ich mein ganzes Herzblut, Knowhow und viel Zeit investiert, um meinem eigenen hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Das hat sich gelohnt und hat sich auch in Zahlen niedergeschlagen.
Jedoch ist Gewinn nicht gleich Gewinn. Mein Hauptgewinn ist die Bestätigung, dass ich mit meinem Konzept und meinem Vorgehen auf dem richtigen Weg bin, in dem ich den Bedürfnissen von den TeilnehmerInnen und InteressentInnen gerecht werde: lernen in Kleingruppen, individuelle Betreuung, ausführliche Ausbildungsunterlagen und die Möglichkeit des Übens mit Lehrpersonen. Kurz gesagt: es ist ein Erfolg auf der ganzen Linie. Auch wenn es heisst, dass Bescheidenheit eine Tugend ist: ich bin ein bisschen stolz. Denn für diesen Erfolg habe ich hart gearbeitet.


Schattenseiten des Erfolges
Erfolg ist immer etwas, was die Aufmerksamkeit anderer auf sich zieht. Einerseits bringt Erfolg viel positives Feedback, aber auch einige Neider und Personen mit sich, welche einen gern als Zielscheibe für ihren eigenen Frust benutzen. Gute Ideen sind ein Erfolgsfaktor. Und ich habe gute Ideen und Konzepte. Da gibt es Menschen, die sich nicht scheuen, sich mit fremden (meinen) Federn zu schmücken. Das ging so weit, dass einige Unterseiten meiner Webseite Wort für Wort kopiert wurden. Natürlich ist das gewissermassen ein Kompliment, zeigt es doch auf, dass ich gute Ideen habe, aber es ärgert mich trotzdem. Dennoch: ich frage mich jetzt gerade während des Schreibens dieses Textes, ob das wirklich eine Schattenseite ist? Nein, ist es nicht, solange ich nicht viel Energie da hineingebe.


Meine Arbeit in Tansania
Gewinn bedeutet für mich nicht einfach nur einen persönlichen finanziellen Luxus, sondern vielmehr die Möglichkeit, andere Menschen in meinem Umfeld zu unterstützen. Das Leben in Tansania unterscheidet sich extrem von meinem Leben in der Schweiz. Ich lebe dort bescheiden ohne Komfort oder Luxus und bin weit und breit die einzige Weisse. Tansania ist wie mein „anderes Leben“. Während hier in der Schweiz „was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen“ das Motto ist, gilt in Tansania „morgen ist auch wieder ein Tag“.

Was so schön tönt, ist oft schwierig, nervenaufreibend und traurig. Ich fühle mich oft hilflos und ohnmächtig, jedoch überwiegt das Gefühl der Freude und Glücks, wenn ich mit den Menschen in Tansania zusammen bin. Auch fühle ich mich oft beschämt, wenn ich sehe, wie sie, trotz grösster Armut, immer lachen, fröhlich und zuversichtlich sind.

Zwei Extreme treffen in mir aufeinander. Dennoch finde ich mich damit immer besser zurecht. In diesem Jahr waren auch für furaha (so heisst die Organisation) Änderungen und neue Zielsetzungen angesagt. Wir haben in den vergangenen Jahren Brunnen, Schulzimmer und Kindergärten gebaut. Es gibt jedoch viele Organisationen, welche dasselbe tun. Wir haben uns entschlossen, uns mehr für Behinderte einzusetzen. Behinderte in Tansania sind stigmatisiert: „Fluch“ oder „Strafe Gottes“, so heisst es. Wir werden uns vermehrt auf behinderte Erwachsene und Kinder mit Handicap konzentrieren, in dem wir sie unterstützen und fördern. Keine einfache Aufgabe, denn es ist eine grosse Herausforderung, dafür Spender zu finden. Wir haben nun einiges in die Wege geleitet, wir müssen jetzt nur noch genügend Spender für unser Ziel finden: Ein kleines Ambulatorium, in welchen wir einen Arzt/Orthopäden beschäftigen können, damit die gesundheitliche Versorgung gewährleistet ist. Wenigstens das. Denn sie sind nicht nur behindert, sondern auch bitterarm.

Ein weiteres Ziel ist auch, dass wir Arbeit und Tätigkeiten finden, damit sie etwas aus der Armut herauskommen, damit die Kinder in die Schule können etc. etc. Es gibt noch vieles zu tun, aber ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erreichen werden.

Ganz speziell in diesem Jahr: Mirjam (Tochter) mit kam. Mutter und Tochter. Es war einfach nur schön und es hat mir sehr viel bedeutet, ihr eine Welt, welche mir sehr viel bedeutet zu zeigen. Es war unglaublich, mir fehlen da einfach Worte...lesen Sie hier mehr


Grossartige Unterstützung
Dank der grossartigen Unterstützung meines Mannes kann ich mich beruflich verwirklichen und das tun, wofür ich brenne. Er baut mich auf, ermuntert mich, hört mir zu, steht mir Rat und Tat zur Seite, nimmt Anteil und hält mir einfach den Rücken frei. Ohne ihn hätte ich das Pensum des vergangenen Jahres und den Spagat zwischen Familie und Beruf nicht geschafft. Ich weiss, ich habe ein grosses Glück, so einen Mann an meiner Seite zu haben. Dafür danke ich Dir!!!

 

 

Privat - Persönlich

„Wenig Arbeit ist eine Bürde, viel Arbeit eine Freude.“ Victor Hugo
Das Zitat müsste jedoch weitergehen: „ ... jedoch sollte man nicht so viel arbeiten, dass man zum Leben keine Zeit mehr hat“.
Meine Begeisterungsfähigkeit lässt mich viel zu schnell „Ja“ sagen. Ich liebe meine Arbeit in der Praxis, liebe es für die Ausbildungsunterlagen zu recherchieren, diese neu zu schreiben und gestalten. Mich begeistertdie Tätigkeit für furaha und ich liebe die Hausarbeit … und so vieles mehr. Ich bin ein Energiebündel, aber irgendwann sind auch meine Batterien leer, wenn ich diese nicht genügend auftanken kann.

Meine Tendenz, mich zu verausgaben hat mich dieses Jahr an ein körperliches Limit gebracht. Nicht umsonst hat mir mein Körper, zum Teil massive, Signale gesendet. SO will ich nicht mehr. Bin ja schliesslich nicht mehr die Jüngste. Da ich schlecht „Nein“ sagen kann, habe ich eine andere Lösung gefunden: ich habe in meiner Agenda genügend Tage geblockt. Das, was aber am hilfreichsten ist: ich habe meine Praxis untervermietet, so, dass ich sie nur noch an bestimmten Tagen, sei es für Seminare oder Therapie, benutzen kann. Wenn ich jetzt in meine Agenda 2020 schaue, gibt es mir Luft.

Der Anschein trügt
Ich bin nicht nur stark. Wenn es auch nach Aussen so scheinen mag, dass ich alles im Griff hätte, fühle ich mich immer wieder unsicher und voller Zweifel, und stosse an meine Grenzen. Oft ist es ein Spagat zwischen meiner Familie und meiner Arbeit, meinen Bedürfnissen und meinen Pflichten. Die immer wieder aufkeimende Sorge um die liebsten Menschen um mich herum, dass es ihnen gut geht, absorbiert mich. Mich von den Erwartungen anderer abgrenzen zu können, fällt mir schwer oder ist manchmal mit einem schlechten Gewissen verbunden.
Solche Gedanken habe ich zum Glück nicht oft. Sie dürfen sein, denn sie gehören zum Leben, und manchmal brauchen sie einfach ihren Auftritt auf meiner Lebensbühne.


Innehalten ist nicht anhalten
Fehler und Rückschläge sind da, um aus ihnen zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Sie zeigen auf, wo ich mich verbessern kann oder wo Änderungsbedarf herrscht. Was mich zunächst bremst, kann letztendlich zum Beschleuniger in Richtung Erfolg und Lösung werden. Solche Bremsen oder Blockaden zwingen mich zum Innehalten, jedoch nicht zum Anhalten. Selbstreflexion ist angesagt, um meine eigenen Anteile, welche an den Schwierigkeiten und Niederlagen beteiligt sind, zu finden. Wegschauen ist sonst nicht so meine Art, aber dieses Jahr war von Arbeit dermassen überlagert, dass ich meine eigenen seelischen Prozesse und Befindlichkeiten nicht mehr richtig wahrgenommen hatte. Nicht umsonst hat es praktisch immer an meinen freien Tagen geregnet, und auch die Blutvergiftung im Fuss zwang mich zum „Stillhalten“. So konnte ich im Aussen wenig aktiv sein (z.B. Bergtouren unternehmen) und war gezwungen, mich mit Dingen, welche schon längst überfällig waren, endlich anzugehen.

Eine wichtige Erfahrung war, festzustellen, dass festhalten manchmal mehr weh tut als loslassen. Ich kam nicht mehr drum herum, mich mit Familienthemen meiner Herkunftsfamilie auseinander zu setzen und im Familiendrama nicht mehr länger mitzuspielen. Schon gar nicht auf Kosten meiner Gesundheit. Körperliche und seelische Symptome haben mich zu mehr Distanz gezwungen. Dieser Loslösungs-Prozess war nicht einfach und der Konflikt ist nicht gelöst, aber zumindest ist es mir gelungen, eine so grosse Distanz zwischen die Herkunftsfamilie und mich zu legen, dass ich wieder atmen kann und dass sich meine Gedanken nicht mehr ständig darum kreisen. Gewisse Dinge kann man nicht ändern, man kann nur lernen damit umzugehen. Das ist mir gelungen. Und das ist gut so.

„Wer sich seiner eigenen Geschichte nicht bewusst ist, wer das nicht akzeptiert und sie umarmt, seine Gegenwart nicht wirklich geniessen, kann seine Zukunft kaum sinnvoll planen. Wer in seiner Vergangenheit aufgrund ungelöster negativer Erfahrungen steckt, hat nicht genug Energie, um einen gesunden Lebensstil der Belastbarkeit und emotionalen Stabilität zu bauen.“
Günter Refle

Dieses Innehalten war so wichtig, um mich einerseits meiner Verletzlichkeit zu stellen und mich mit meinen persönlichen Grenzen zu konfrontieren, anderseits auch, um meine Stärke und meinen unerschütterlichen Glauben an das Gute wieder zu ent-decken.
Mit dem Sommer begann auch meine innere Sonne wieder zu leuchten, jeden Tag ein bisschen mehr. Es kam mir vor, wie wenn der Nebel sich lichtet. Ich sah immer klarer: was ich wollte, wohin ich wollte und wie ich wollte.

Die Fähigkeit, an mich zu glauben, dem Leben und mir zu vertrauen, spielte bei meinen Entscheidungen immer eine wesentliche Rolle. Fast hätte ich sie vergessen, aber nur fast…


Highlights
Das Jahr 2019 hatte viele Highlights und wunderbare Momente. Drei Highlights möchte ich jedoch erwähnen:

Abheben
Ein Tag, den ich nie vergessen werde. Mein Mann bekam zum seinem Geburtstag einen Gutschein „selber Helikopter fliegen“. Er ist Modellhelikopter-Flieger, und Helikopter ganz allgemein faszinieren ihn. Es war total aufregend, denn es war ein Flug vom Flugplatz Belp zum Eiger-Mönch-Jungfrau-Massiv geplant, inklusive hoch über dem Thunersee.
Vorn sassen der Heli-Fluglehrer und mein Mann mit dem Doppelsteuer. Ich sass hinten. Adrenalin pur. Vor einigen Jahren bin ich mit dem Heli über die Victoriafalls in Sambia geflogen, das war schon fantastisch. Jetzt aber fliegt mein Mann (natürlich mit Fluglehrer nebenbei).
Unsere Reise begann mit einer gut zweistündigen Autofahrt nach Belp. Das Wetter war perfekt. Zuerst erklärte uns der Fluglehrer den Helikopter mit all seinen Funktionen. Und los ging's. Ich weiss nicht, wer aufgeregter war, mein Mann oder ich. Dann kam die Jungfrau-Gruppe in Sicht und wir kamen dem eindrücklichen Bergmassiv unglaublich nah. Unter uns Gletscher. Es wurde mir einmal mehr bewusst, wie einzigartig schön unsere Bergwelt ist und kam aus dem Staunen nicht heraus. So macht das Fliegen Spass! Wieder auf dem Boden, aber noch nicht ganz gelandet Wir brauchten eine ganze Weile, um dieses Erlebnis zu verdauen und wieder „unten“ anzukommen. Das Erlebnis war sehr eindrücklich. Noch Tage nach dem Flug haben wir die Filmchen und Fotos angeschaut und sind in den Erinnerungen geschwelgt…


Hanna und Juri
Hanna und Juri sind unsere Enkel. Wenn sie bei uns sind, vergesse ich die Zeit. Spielen, die Welt entdecken, Geschichten und Märchen erzählen, basteln, im Sandkasten spielen, Verrücktes tun… Abends sind mein Mann und ich so richtig müde, aber glücklich. Es ist so schön, mit ihnen die Welt zu entdecken, dies ist mit Worten nicht zu beschreiben. Höchstens damit: sie sind ein grosses Geschenk! Es gibt nichts Schöneres!

Franklin unser Dauer-Highlight
Er ist Lebensfreude pur und ein richtiges Energiebündel. Er hält uns auf Trab und geht mit uns durch dick und dünn – und durch Dreck, was er besonders liebt. Sein Motto: wie dreckiger, wie lieber. Es ist dann aber auch kein Problem ihn zu reinigen. Ich muss nur sagen: „geh in die Dusche“. Dann geht er in die Dusche hinein und setzt sich hin. Ist er abgebraust, sage ich zu ihm: „Komm raus“, was er auch tut. Er legt sich sofort hin, OHNE sich zu schütteln. Das Abtrocknen lässt er absolut geduldig über sich ergehen. Duschen ist für ihn kein Problem, das liebt er. Was er weniger liebt, ist das bürsten…

 


 

Was mir für 2020 wichtig sein wird

  • Viel mehr Zeit für die Familie, für mich, und für Spontanität
    Spontan sein zu können finde ich etwas sehr Schönes. Das ging bis anhin nicht, weil meine Tage sehr ausfüllt waren.
     
  • Mehr Seminare und Planung einer Masterclass in Hypnose
    Ich konzentriere mich vermehrt auf die Ausbildungen in Hypnosetherapie, Reinkarnationstherapie, Trauma-Therapie und Supervision. Die anderen Seminare biete ich nur noch auf Anfrage an. Neben der bestehenden Hypnose-Ausbildung ist eine Masterclass mit lauter Hypnose-Specials geplant.
     
  • Mehr Spender für furaha finden
    Ohne Spender können wir nicht viel bewirken, und noch weniger umsetzen. Spender zu finden braucht Zeit und ist mit Aufwand verbunden. Diesen Aufwand nehme ich gern auf mich, denn es lohnt sich.
     
  • Endlich wieder fotografieren
    Die Landschafts- und Portraitfotografie fasziniert mich. Deswegen habe ich vor Jahren auch diesbezüglich Seminare besucht – und eine Profikamera gekauft. Ich werde u. a. Bildkarten gestalten, welche wir für furaha verkaufen.
     
  • Joggen
    Da ist mein ambitioniertes Ziel, bis im Juli 15 km am Stück… und vielleicht Ende des Jahres einen Halbmarathon laufen zu können. Den Halbmarathon lasse ich noch offen, bin ja nicht mehr ganz die Jüngste.
     
  • Bloggen
    So oft ich kann...

 

Während für 2019 "time for change" bezeichnend war, wird mein Motto für 2020 folgendes sein:

Don’t push the river, it flows by itself.
Fritz Perls

Ich habe verstanden, dass der Versuch, überall Sicherheiten schaffen zu wollen, sinnlos ist. Er verursacht höchstens Stress und nimmt mir die Möglichkeit, das Leben zu entdecken. Auch habe ich verstanden, dass es sinnvoller ist, mich auf meine eigenen Sinne zu verlassen. Ich habe einmal gelesen, dass Karotten nicht schneller wachsen, wenn man an ihnen zieht.

Ich habe gesät, und ich werde das Saatgut gut pflegen… und darauf vertrauen, dass wächst, was ich gesät habe.

Nun geht's auf zu neuen Ufern! Ich wünsche Ihnen ein gutes, gesundes, inspirierendes und erfolgreiches Jahr 2020!